Das Ende des Ozeans

Peor ist ein kleiner Fisch im großen Ozean, der irgendwie anders ist als seine Artgenossen: Er ist neugierig. Deshalb macht er sich auf, um das Ende des Ozeans zu finden. Das ist leider nicht so leicht, wie er es sich vorgestellt hatte. Und vor allem kommt eines erschwerend hinzu: Seine Angst vor dem Unbekannten.

Im großen, blauen Ozean gibt es nicht nur Millionen Fische, die keinen Namen haben und in den Tag hinein leben! Nein. Es gibt auch ganz besondere Fische. Einer ist Pero. Er lebte in einem schönen Riff im warmen Wasser.

Pero war schon immer anders als die anderen Fische. Er war neugierig und fragte sich ständig, was am Rand des Ozeans sei.
Eines Tages brach der kleine Pero auf. Er schwamm und schwamm.

Auf hoher See begegnete ihm dann auch etwas sehr Sonderbares. So etwas hatte er noch nie gesehen! Zunächst war es nur ein Strich am Horizont. Dann tauchte langsam etwas großes Weißes auf. Es wurde immer größer und größer! Pero schwamm näher heran um besser sehen zu können. Auf einmal war es ganz nah und Pero musste schnell seinen Kopf einziehen, als das riesige Ding über ihn hinwegrauschte.

"Was war das denn gewesen?" Wisst Ihr es?

Schnell schwamm Pero hinab zum Meeresgrund. Er hatte sehr Angst davor, dass noch ein zweites Ding kommen könnte. Pero war sehr traurig. Wie sollte er jemals das Ende des Ozeans erreichen können, wenn ständig so große Dinger über ihn hinweg schwammen und er Angst um seinen Kopf hatte?

Unten auf dem Meeresgrund begegnete ihm dann plötzlich auch jemand Fremdes. Der war viel Größer als Pero, aber er hatte komische Augen. Darum schwamm Pero näher heran. Vielleicht konnte er ihm ja helfen, das Ende des Ozeans zu finden?

"Hallo! Ich bin Pero!" sagte der kleine Fisch zu dem komischen Kerl am Meeresgrund.

"Hallo Pero! Ich bin eine Krabbe, aber du kannst mich auch Herr Krebs nennen!" sagte der Fremde mit den komischen Augen.

"Kannst du mir vielleicht helfen? Ich suche das Ende des Ozeans!" sagte Pero hoffnungsvoll.

"Natürlich! Du musst immer nur deiner Nase nachschwimmen! Dann findest du das Ende. Sei aber nicht überrascht!" sagte Herr Krebs und krabbelte langsam weg.

Pero schwamm freudig weiter und winkte Herrn Krebs noch zu bis er langsam verschwand und Pero ihn nicht mehr sehen konnte. Nach einer ganz langen Zeit kam Pero plötzlich an das Ende des Ozeans. Hier endete auf einmal das Wasser! Pero war aber neugierig und suchte sich einen Weg durch das Nichtwasser, das er einfach mal Land nannte. Irgendwann hörte er von irgendwoher ganz sonderbare Laute. Aber sie waren sehr schön. Daher schwamm Pero darauf zu und streckte seinen Kopf aus dem Wasser. Und da sah er etwas ganz besonderes:

Er war offensichtlich bei ganz komischen Fischen gelandet, die auf dem Land lebten und mit ganz komischen Dingen rumfuchteln konnten! "Ganz nett", dachte Pero, "aber ich kann sogar Saltos schlagen und Purzelbäume unter Wasser! Das können die nicht!" Pero wollte sich wieder auf den Heimweg machen, aber er wusste nicht mehr wohin er schwimmen sollte? Immer der Nase nach, hatte Herr Krebs gesagt. Also machte sich Pero auf den Weg.

Er schwamm sehr lange, aber nach Hause kam er nicht. Eines Tages jedoch traf er auf ein anderes Ende des Ozeans. Hier war wieder nur Land! Als er aber seinen Kopf nach oben rausstreckte, war es schon dunkel und er sah was ganz Tolles: Das große Weiße war wieder da!

Pero dachte sich, dass er vielleicht auch in die Richtung schwimmen sollte, wohin das ganz große Ding hin aufbrach. Vielleicht wusste es ja den Heimweg? Es war zwar nicht gesprächig, aber es führte Pero wirklich nach Hause! Zu Hause kam er dann zu seiner Familie und sagte nur: "Die können gar nichts am Ende des Ozeans! Wir hier können viel mehr! Deswegen ist es schön ein Fisch im Wasser zu sein und Purzelbäume und Saltos schlagen zu können!" Da stimmten sie alle zu und lebten weiterhin in ihrem schönen kleinen Riff.